Dumme Menschen brauchen einen Führer .....

...kluge finden ihren eigenen Weg!

Es ist nicht allein der offensichtlich befürchtete Rechtsruck vor dem Hintergrund der Umfragewerte der AfD, der mich veranlasst über aktuelle Entwicklungen nachzudenken.

Nein, vielmehr ist es die Radikalisierung der gesamt-gesellschaftlichen Logik, die mich zu dem Schluß kommen lässt, das in der Entwicklung des 21. Jh. wieder ein Gesellschaftsmodel abbildet, das nach dem Recht des Stärkeren sucht und gerne jenen vertraut der Einfache Wahrheiten verspricht.

 

Erschreckend für mich in diesem Zusammenhang ist jedoch die Erkenntnis dass zunehmend Volksparteien vom Erfolg rechter Parteien getrieben in hektischen Aktionismus verfallen.

Doch wer jeder Stimmung folgt und dem Bürger suggeriert man könne durch nationale Einigelung globale Fehlentwicklungen dauerhaft von Deutschland oder der EU fernhalten muß sich bewußt sein, das er mit einer solchen Politik selbst zum Problem wird.

Flüchtlingspolitik, Hartz IV, oder die Demontierung der Rentenversicherung im Schatten einer stark zunehmenden sozialen Spaltung sind nur ein paar der Probleme, auf die die Politik zur Zeit kein antequate Antwort hat. Ich will hier aber auch nicht verschweigen das der Bürger selbst manchmal ein Teil des Problems ist.

In einer Zeit in der nicht nur die Wirtschaft globalisiert, sondern uns das Internet mit seinen sozialen Netzwerken vorgaukelt das jeder von Wichtigkeit, ja vielleicht sogar von überlegenen Intellekt ist, hat man manchmal den Eindruck dass zunehmend Personen nicht nur dort agieren wie in einem sozial-politischen Drogenrausch. Wenn dieses Gefühl ausgehend von einem globalen Stammtisch sich zu einer Volksbewegung aufschaukelt, führt das leider oft zu einem Wahlverhalten, das die ohnehin getriebene Politik noch zusätzlich destabilisiert.

 

Wie sehr der Vergleich des sozial-politischen Drogenrausches bei manchem Bürger zutrifft zeigt auch die Tatsache das nur eine Minderheit der Bürger überhaupt weiß wofür die Parteien stehen und er dazu neigt einen Kanzler wählen zu wollen oder Sympatiepunkte zu vergeben.

Natürlich kommen wir aber nicht umhin, festzustellen das die großen Volksparteien es versäumt haben eine politische Kultur zu pflegen die dazu geeignet wäre eine demokratische Kompetenz als Anspruch dauerhaft zu festigen.

  • Da wird ein Kanzlerbild als »Wahlaussage« groß auf Plakaten beworben!

  • Da wird über fiktive Obergrenzen diskutiert (obgleich jeder weiß, dass sie technisch gar nicht umsetzbar sind!)

  • Nicht zu vergessen die private Alterszusatz-Versicherung deren Scheitern unvermeidlich ist!

So ist das 21. Jh. augenblicklich geprägt von:

  • der Aufkündigung alter Gesellschaftsverträge!

  • der Gier der Märkte!

  • der Unsicherheit des Bürgertums!

  • der nostalgischen Sehnsucht nach nationaler Unabhängigkeit

  • und leider zunehmend auch von politischer Ohnmacht.

Eine gefährliche Kombination!

 

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Kommentare: 5
  • #1

    frager (Dienstag, 03 Mai 2016 11:57)

    Schlaue Menschen führen. Der Artikel klingt nach einem Menschen, der immer gegen alles rebellieren durfte, wenn er wollte, immer deine Meinung sagen durfte. Das ist das Ergebnis einer freien Gesellschaft, die per Gesetz die Meinungsfreiheit garantiert. Sie haben diese Gesellschaft nicht erschaffen, nicht mitgewirkt, nicht verteidigt (zum Glück haben wir seit 60 Jahren Frieden). Etwas mehr Respekt stünde Ihnen gut. In Freiheit, Frieden, Demokratie aufgewachsen, satt, gebildet, erduldet. Was haben Sie geleistet um andere zu ermahnen? Arroganz in Reinstform. Das größte Leiden waren: "erzieherische Zwänge". Sie haben noch nie wirklich gelitten, Hunger gehabt. Schämen Sie sich. Was eine verheulte Klagerei ohne Not.

  • #2

    Franz Molnar (Dienstag, 03 Mai 2016 18:48)

    Ich bin Begeistert.
    Ich habe es hier mit einem Hellseher zu tun.
    Also zum Thema >> Das größte Leiden waren: "erzieherische Zwänge". Sie haben noch nie wirklich gelitten,....<<
    Ein paar Zeilen zum schlau machen: http://www.amazon.de/Meines-Vaters-Sohn-Leben-Arbeiterkindes/dp/3739228644/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1462293912&sr=1-1&keywords=9783739228648 .... und gerade darum trete ich hier (und an anderer Stelle) gegen das Recht des Stärkeren ein!

  • #3

    frager (Dienstag, 03 Mai 2016 20:39)

    Tut mir leid, kann meine Meinung nicht ändern. Diese weinende Nachkriegsgeneration. Die erste in Freiheit aufgewachsene, die alles durfte, Essen hatte, keine Kriege, usw. Die Zeit und Muße hatte die Eltern anzuklagen. Eltern die eine verlorene Generation darstellen, deren Jugend auf den Schlachtfeldern blieb. Die aus heutiger, gemütlicher Couch- und Schulbuch Sicht alles falsch gemacht haben. Die sich neu erfinden mussten, da deren Lehrer, Lehren, Eltern, Nachbarn, alle auf einmal Verbrecher waren.
    Ich weiß, dass Sie nicht alles durften. Dennoch durften Sie alles. Revoltieren, feiern, ausbrechen, alles besser und richtig machen. Hat im schlimmsten Fall weh getan, nach der Ohrfeige, dem Gürtel hinten drauf, dem Kellerraum, oder sonstigen Maßnahmen. Hab ich auch erlebt. Mache ich bei meinen drei Kindern nicht. Nicht weil ich besser bin, oder stärker, sondern weil ich dankenswerterweise über meine Eltern nachdenken konnte, im Wohlstand meiner schwer dafür arbeitenden Eltern. Ich bin dankbar für meine späte Geburt. Und bewundere die Generation, die allein blieb.
    Es sei denn, Sie wuchsen irgendwo in einer Diktatur auf. Aber nicht wenn Sie aus Hamburg kommen. Sorry jammern auf hohem Niveau, ihrerseits.

  • #4

    Franz Molnar (Dienstag, 03 Mai 2016 21:43)

    Einverstanden, ihre Generation hat das alleinige Recht zu einer Leidensgeschichte !

  • #5

    frager (Dienstag, 03 Mai 2016 22:19)

    also wenn "ihre" mich meint, dann hab ich wohl nicht erwähnt, dass Sie und ich etwa gleich alt sind. Wenn "ihre" die Generation unserer Eltern meint, die schreiben (schrieben) keine Leidensgeschichte im Stile Ihres dramatischen Aufwachsens. Dieses "Trauma" schildern immer wieder unsere geltungsbedürftigen, ichbezogenen, armen 60er Kinder. Was ist eigentlich antequat? Adäquat?