Auf dünnen Eis !

Zweifellos begebe ich mich auf heute auf dünnes Eis, wenn ich angesichts unserer Geschichte das Böse als Schuld des Einzelnen oder eines Volkes hinterfrage.

 

 

Doch wenn wir in unserer Kultur kriegerische Auseinandersetzungen Uni solo als Verbrechen beurteilen dann kann die Frage des Rechts in dieser Logik nur über das Gleichgewicht des Schreckens gelöst werden.

Denn obgleich unsere Kultur den kriegerischen Konflikt verurteilt, definiert sie in ihrer Logik dennoch eine Gesellschaft die sie in Sieger und Besiegte unterteilt.

 

Ist es nicht der Krieger, der seine Mannschaft zum Erfolg führt?

Ist es nicht der Über-Vater, nach dessen Führung sich das Volk sehnt?

 

Und resultiert aus dieser Logik nicht zwangsweise die Sehnsucht des Besiegten nach einen kollektiven Widerstand? Den Wunsch, den inneren Konflikt ins Äußere zu tragen.

Ist es nicht eine Logik des neuen Marktes, dass nur aus der Marktbereinigung heraus neues entstehen kann? Wenn all dieses im Schatten der Sieger als gesellschaftlich gewollt im System verankert wird, können wir dann den kriegerischen Konflikt als Mittel der Bereinigung glaubwürdig verurteilen?

Oder geht es letztlich nur um die Wahl der Waffen?

 

Geht nicht jedem Konflikt die Unterdrückung oder Ausbeutung eines Einzelnen oder einer Gruppe voraus? Wer wollte bestreiten das wir die letzten Jahrzehnte unter dem Vorwand der Globalisierung genutzt haben um eine soziale Selektion zu vollziehen!

Sehen wir uns die Besitzverhältnisse im 21. Jahrhundert an, ist es nicht der Krieger, der seine Beute hortet?

 

Kann eine Kultur die Begriffe wie Vorwärtsverteidigung, Flüchtlingsschwämme oder die sich auf ein Glaubensmonopol beruft, sich überhaupt noch auf ein demokratisch – soziales Erbe berufen, oder ist der Untergang des Abendlandes nicht im eigenen kulturellen Konflikt wahrscheinlicher als im interkulturellen Austausch?

Ich vermag die Antwort nicht zu geben!

So geht es mir wie vielen auf der Suche nach Orientierung, ich nehme zur Kenntnis, das ich die Freiheit der Wahl habe aber nicht mehr das passende Angebot finde!

Der soziale Konflikt ist im gegenwertigen System der Markthoheit unvermeidlich für mich, da mein Bedürfnis nach Sicherheit sich nicht vereinbaren lässt mit einer Marktökonomie, dessen Expansionsdrang auf der Logik der Verdrängung fußt.

Ein Konflikt den der Markt der allein als Motor der Gesellschaft fungiert nicht lösen kann, da er in der von mir beschriebenen Logik über keine Lenkfunktion verfügt!

 

Dieser Konflikt kann nur über eine gesellschaftliche Grundsatzdebatte gelöst werden, diese findet aber zur Zeit in den Entscheidenten Bereichen nur sehr zögerlich statt.     

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