Ich Glaube schon !

Vom Gottesstaat klar distanziert bricht sich doch auch in unserem vermeintlich aufgeklärten Kulturkreis katholisch-protestantischer Aberglaube immer wieder den Weg im bürgerlich nationalen Verständnis einer westlichen Demokratie.

Da werden alte Ängste bemüht und längst widerlegtes im neuen Gewand aufgetragen.

Da wird rechtmäßiges als christlicher Wert definiert wehrend sich der Islam im öffentlichen Verständnis immer noch im „Türken-Krieg“ befindet !

Zweifelsfrei ist es keine rein christliche Auslegung das man das neue Testament mit den alten Schriften fremder Religionen in einem „un“-heiligen Kampf sieht .

Nun gehöre ich nicht zu jenen die weit gereist sind und vermag von da her manches nur aus der Perspektive betrachten die sich mir nach 30 Jahren in einem multi-kulturellen Arbeitsumfeld eröffnen in denen ich mit Menschen umzugehen habe deren Kultur, Religion, Temperament, Hautfarbe oder sexuelle Neigung sich teilweise erheblich von meiner unterscheiden .

Und obgleich ihre Tränen nicht weniger nass und ihr Blut nicht weniger rot ist als das Meine sind sie oft nur Gäste wo ich ein Kollege bin!

Es mag zum Teil daran liegen das in jenen dreckigen Jobs die als prekär bezeichnet werden sich die Tendenzen oft ge`n rechts neigen, aber Diskussionen ob der Islam zu Deutschland gehöre oder über „privilegierte“ Partnerschaften die den Außenstehenden vom Verbündeten differenzieren zeigen nur zu offenkundig das die Gräben auch jenseits der vermeintlichen Unterschicht nicht überwunden sind !

Da wird der Islam zum Integrationshindernis und die Nichtanerkennung Israels zum Religionskrieg „ biblischen“ Ausmaßes !

Wie wenig modern unsre Gesellschaft hierbei wirklich ist erweist sich immer wieder wenn wir fremde Kulturen und Religionen nur vor dem Hintergrund eigener Prägung betrachten können und wollen !

Da fällt das Kopftuch unter das „Vermummungsverbot“ und in jeder Moschee planen potentielle Terroristen einen Anschlag.

Ich sage mal etwas provokant: „Das „Kopftuch-Mädchen“ ist die Negerin des 21. Jahrhunderts!“

Von dem Türken der in der 3. Generation in Deutschland lebt aber immer noch als Gastarbeiter gewertet wird ganz zu schweigen .

Eine Integration islamischer Mitbürger in der man diese quasi in christliche Obhut nimmt wie sie in der Regel von bürgerlichen Parteien angestrebt wird ist aber weder zeitgemäß noch ehrlich .

Ist es nicht bezeichnend das wir erst über 60 Jahre nach der Ansiedlung türkischer „Gastarbeiter“ (stets unter der Prämisse der Vorläufigkeit) diesen erstmals in einem Bundesland gestatten einen islamischen Religionsunterricht an den Grundschulen abzuhalten ?!

Das dieses oft ausgerechnet katholische Schulen sind spricht für sich!

Eine Willkommenskultur aber die vor dem Hintergrund eines globalen Marktes jenseits religiöser Vorurteile um Fachkräfte auf den Internationalen Parkett werben muß sollte in unserem eigenen Interesse anders aussehen !


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