Brief eines Arbeiters

Die Zeit heißt es in einem alten deutschen Schlager macht nur vor dem Teufel halt.

Und gerade heute in einer vermeintlich modernen flexiblen Gesellschaft in der man mit Befristung und Arbeitsverdichtung Leistungen optimiert und globaler Liberalismus im Takt effizienter Fremd – oder Selbstausbeutung den Markt gehuldigt wird ist der Faktor Zeit die Domina der modernen Arbeitswelt .

Effizienz und Arbeitsverdichtung heißt jedoch in letzter Konsequenz das für immer mehr Leistung immer weniger „ Menschenmaterial“ gebraucht wird.

Der Einzelne wird ersetzbar !


Doch wo ein Bestandsüberschuß verzeichnet wird reagiert ein unkontrollierter Markt mit einer Kurskorrektur nach unten. Allein schon dieser Hintergrund läßt die liberale Forderung Leistung müsse sich wieder lohnen mit der Grundideologie liberalen Denkens nicht erklären.

Doch scheint es bei genauer Betrachtung nicht die Agenda 2010 zu sein die all dieses ausloste

Sondern einzig der übergreifende Glaube aller gesellschaftlich relevanten Schichten das allein das Gesetz des Marktes durch stete Wertschöpfung das Fundament für eine soziale Marktwirtschaft bilden könne . Der Markt so dachte man würde durch Angebot und Nachfrage de facto von seiner eigenen Logik kontrolliert !

Ein fataler Fehler der heute Haushalte ausbluten läßt und Gewinnversprechen über demokratische Ansprüche stellt. In dieser Logik war es nur folgerichtig das die Politik mit der Agenda 2010 den Markt öffnete.


Merkels marktkonforme Demokratie mag in diesem Zusammenhang ein rhetorischer Ausrutscher sein, gleichzeitig ist sie aber auch eine kühle Analyse der Folgen Neo

liberaler Politik.

Der Umstand das Systemrelevanz auch politisch zunehmend über den Kapitalmarkt – und nicht über die demokratische Gesellschaft bemessen wird verdeutlicht dieses unübersehbar .

In dieser Zeit nun wo der Druck nach unten demokratisch soziale Strukturen in Frage stellt ist die Gefahr das das System am Anspruch wenig zerbricht nicht mehr zu leugnen.

Hier wo nun die Interessen weniger über den Anspruch einer demokratischen Mehrheit dominieren entwickelt sich nun zunehmend ein tiefes Mißtrauen auch jenen gegenüber deren politisches agieren maßgeblich ist.

Hierbei verliert die Politik nicht nur den politischen Spielraum sondern auch die politische Mitte.

Es bleibt zu hoffen das jenseits politischer Rhetorik und wahlbedingter Polemik allen Verantwortlichen der Ernst der Lage bewußt ist !  

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