Die Denkzettelwahl, ein sozialer Widerstand!?

 

 

 

 

 

 

 

 

Eigentlich war es vorhersehbar, dass nach den Entwicklungen der letzten Jahre, bei der eine immer breitere Gesellschaftsschicht abgehängt wurde, sich nun zunehmend der Zorn der Globalisierungs-Verlierer artikuliert.

Neu hingegen ist speziell in Deutschland, dass sich dieser Teil der Zurückgelassenen nicht mehr verschämt versteckt, sondern das sie aktiv an der Wahlurne ihren Unmut äußern. Erziehungs-Slogans wie: Wer nicht wählt wählt rechts, oder wer diese Partei wählt ist ein Nazi, zwingen das Bürgertum schon lange nicht mehr in die Defensive!

In Zeiten von Twitter Facebook und Co. ist aus dem vermeintlichen Einzelfall schon längst ein Massenphänomen geworden.

Ich glaube aber, es wäre zu kurz gesprungen, wenn wir an dieser Stelle das helle - und das dunkle Deutschland propagieren, um im internen Bereich zu bleiben. Nein, vielmehr scheint es mir aufzuzeigen, dass es sich nun rächt, dass Konflikte politisch verleugnet und nicht abgearbeitet wurden. Viel zu lange haben Politik und Märkte die Globalisierung als Alibi missbraucht, um das Bürgertum systematisch zu entrechten! Ein Ökonom formulierte mal den Leitsatz »Deutschland schafft sich ab« und formulierte damit das was später in den Pegida-Märschen unter der Formulierung »der Untergang des Abendlands« seinen Widerhall fand. Aber eigentlich ist es schlimmer, den nicht Deutschland oder das Abendland sind zur Zeit bedroht, sondern die sozial demokratiesche Idee einer Wertegesellschaft die den Anspruch formulierte unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen miteinander auszusöhnen. Als Konsequenz gehen nun Bürger zur Abwahl!

Dieser Bürger ist nicht zwangsweise rechts, er hat aber erkannt,dass dieses System im sozialen Bereich zunehmend seine demokratische Wirkung verloren hat. Er erkennt, dass ehemalige Volksparten zu Klientelsparteien verkommen sind und das sich die Umverteilung von oben nach unten schon längst ins Gegenteil verkehrt hat. Selbst durch harte Arbeit kann sich der Bürger heute nicht mehr aus der Misere befreien. Sofern er zu den Glücklichen gehört, die noch einen Job haben, stellt er nämlich fest, dass seine Lohnentwicklung permanent hinter der allgemeinen Preisentwicklung zurückbleibt!

Zu guter Letzt muss er nun auch noch zur Kenntnis nehmen dass sich Staat und Wirtschaft schrittweise aus der solitarischen Finanzierung der Kranken - und Rentenversicherung zurückziehen.

In dieser Gemengelage tut der Bürger genau dass, was zu erwarten war, er sucht nach alternativen!

 

 

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