Der stille Sieg !

Ganz leise kommt sie daher, die globale Vernichtung einer Idee die das 20. Jahrhundert geprägt hat.

Einer Sozialdemokratie mit marxistischen Anklang aber fern von Kommunismus oder Kollektiv.

Einer Idee vom „Volkseigentum“ in dem alles was von der Gemeinschaft erwirtschaftet wird auch dem Gemeinwohl verpflichtet bleibt.

Das 21. Jahrhundert jedoch, ist mehr und mehr geprägt vom Recht des Stärkeren.

Arbeit wird an der Börse nicht gehandelt und folglich in der Wirtschaft nicht mehr als Wert

definiert.

Allein Besitzstände und Gewinnerwartungen werden als solcher im globalen Wettlauf eingepreist!

In diesem häufig wenig demokratischen Umfeld haben gewählte Volksvertreter meist das Nachsehen und mancher vielleicht gar schon aufgegeben. Oft scheint es das Regierungsvertreter nur noch wie Delegierte handeln und nur noch ihre Klientel im Blick haben.

Da aber Otto Normalverbraucher der immer häufiger in prekären und befristeten Jobs agiert, sofern er überhaupt noch Arbeit hat meist keinen Stuhl in der Lobby stehen hat fehlt dem Bürger immer häufiger die nötige Stimmgewalt um sich in den entscheidenden Gremien Gehör zu verschaffen.

Der Verteilungsschlüssel verschiebt sich immer mehr zu seinen Lasten.

Das staatliche Konjunkturprogramm für Versicherungen und Banken ist dafür nicht weniger als ein Offenbarungseid.

 

Wenn aber der Politik nur noch die Rolle des Umverteilers in der Logik des Meistbietenden bleibt, wo bleibt dann die soziale Gerechtigkeit?

Es scheint mir von da her nur zwangsläufig zu sein das auch die europäische Gemeinschaft in dieser Logik als Geschäftsmodel konzipiert ist.

  • Wo bleibt da die Vision einer Wertegemeinschaft?

Schon in der Flüchtlingspolitik zeigt sich, das ein Europa der gemeinsamen Werte nicht existiert!

  • Wo bleibt das Menschenrecht auf soziale Teilhabe?

Immer weniger Menschen können von ihrer Hände Arbeit leben.

Manche fantasieren nun von einem Europa der zwei Geschwindigkeiten.

Wie soll das gehen ?

Noch mehr Spaltung!?

 

Es liegt mir hier fern die Märkte zu verteufeln, aber ich glaube sehr wohl das es ihnen nicht obliegt das Maß der Welt zu definieren. Das sollte einzig dem gewählten Parlamentarier zustehen !

Hier erwarte ich aber als Bürger einen unbändigen Gestaltungswillen vor dem Hintergrund eines unverrückbaren demokratischen Grundverständnisses in den politischen Gremien.

Wir schaffen das (!) ist zwar eine starke Aussage, aber ohne Plan ist sie halt nicht mehr !

Helmut Schmidt wird mit den Worten zitiert: >Wer Visionen hat soll ins Krankenhaus gehen!<

Ich möchte entschieden Widersprechen: Nein, wer eine Vision für eine gerechtere Gesellschaft hat der sollte nach politischer Verantwortung streben.

 

Wann, wenn nicht jetzt! 

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